Die „Rainbuche“ (4)

Altstrasse

An dieser unscheinbaren Stelle an der Altstraße am Sattel zwischen Birken- und Heidelberg stand bis vor mehreren Jahren die mächtige Rainbuche. Buchen sind als Naturdenkmal allein nicht so bedeutend, wichtiger ist ihre Stellung als herausragender Solitärbaum und ihre Bedeutung als Landmarke. So kennzeichnete auch die Rainbuche einen markanten Punkt. Hier verläuft die Grenze zwischen der Gemeinde Bad Neualbenreuth und der Stadt Tirschenreuth und hier beginnt der historische Egerer Stadtwald. Früher war es die Grenze zwischen dem Kloster Waldsassen und der Reichstadt Eger. Seit 1591 war hier auch Grenzpunkt der Wechsel-Frais(ch). Dadurch war es ebenfalls auch (Land-) Gerichtsgrenze.

Die Straßenverbindung existiert seit Jahrhunderten im Wesentlichen in ihrem Verlauf und erschloss von jeher die weitläufigen Wälder. Von der damaligen Propstei Hohenstein (St.-Nikolaus-Kirche, Högelstein), gegründet 1118, weiter zum Platz mit der Kapelle „Alten Herrgott“, über den Birkenberg hierher zum ehemaligen Grenzbaum Rainbuche, weiter nach Wernersreuth und über die Forstkapelle (Hartl-Kapelle) nach Waldsassen, gegründet 1133. Es war die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Besitztümern des Markgrafen Diepold III. von Vohburg (1075 – 1146).

Der Name der Rainbuche geht, ähnlich wie  Rinnlbrunnen und Ringelfelsen, auf das althochdeutsche „Rein“ für eine Flur- oder Ackergrenze sowie für den Übergang zwischen einer Feldterrasse zur nächsten (Stufenrain) zurück. Der alte Grenzstein aus der Zeit um 1862 neben dem Stumpf der Buche lässt noch die Zahl 203 erkennen. Die dazugehörige Nummer 1 befindet sich in der Nähe der Kornmühle.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.