Die Köhlerplätze im Gutswald (7)

Köhlerplatz

Am Rande des Wald- und Wanderweges entdeckt man in dem nach Nordosten hin sacht abfallenden Hang in einigen Abständen runde, flache aber bewachsene Bereiche im Wald. Mindestens neun davon reihen sich hier auf wenigen hundert Metern aneinander.

Hierbei handelt es sich um alte Köhlerplätze und eventuell auch Pechöfen, die teilweise bis Anfang des 20. Jahrhunderts benutzt wurden. Man kann an einigen Stellen noch die dunkle Verfärbung der Erde durch die Holzkohle im Boden sehen. Die Plätze gehörten ehemals zum „Egerer Wald“ und nach 1862 zum Gut Ottengrün, nachdem es gemäß dem Wiener Staatsvertrag bayerisch geworden war. Wegen der großen Anzahl ist davon auszugehen, dass die Meiler oder Pechöfen auf den verschiedenen Plätzen im Wechsel in Betrieb waren. Da zum Besitz des Gutes Ottengrün auch die Hochöfen und Hämmer rund um Ernestgrün gehörten, ist denkbar, dass hier schon Holzkohle für die Erzgewinnung ab dem 14. Jahrhundert erzeugt wurde. Überall und vorrangig im Bereich des ursprünglichen Egerer Waldes finden sich weitere solche Plätze. Am Birkenberg lässt sich auch ein Zusammenhang mit einer alten Bewirtschaftungsform herstellen.

Auch der Weg, an dem diese Plätze unmittelbar liegen, ist alt. Es war früher die Verbindungsstraße von Wondreb nach Schachten, die am ehemaligen Egerer Waldhäusl von der Straße nach Ottengrün abzweigte. Somit war auch ein effizienter Abtransport der Holzkohle oder des Pechs möglich.

Die Köhlerei ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit, aber ein in Deutschland nahezu ausgestorbener Beruf.

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